Kirchengemeinde will auf Sendung gehen

Kirchenfunk Elze-Bennemühlen ist vor dem Start auf Spenden angewiesen

Sie bereiten die Übertragung aus der Elzer Kirche vor (von links): Bernhard Orlowski, Maik Schwarz und Wulf-Steffen Pohle. Foto: Andrea Hesse

Eigentlich könnte der „Kirchenfunk Elze-Bennemühlen“ schon zu Weihnachten auf Sendung gehen – wenn da nicht die Sache mit dem Geld wäre. 2.500 Euro werden gebraucht, damit die Weihnachtsgottesdienste aus der evangelischen Kirchengemeinde bald live im Radio zu hören sind; keine ganz kleine Summe, aber doch realisierbar, finden Maik Schwarz und Wulf-Steffen Pohle.

 

Schwarz, Pastor der Kirchengemeinde Elze-Bennemühlen, und Gemeindemitglied Pohle haben einen gemeinsamen Plan: Sie wollen die Gottesdienste, die in oder vor der Elzer Kirche gefeiert werden, ins Radio bringen. Technisch ist das nicht schwierig: „Sender, Antenne und Kabel würde ich anschaffen“, sagt Pohle, „und auch ein kleines mobiles Studio kann ich zur Verfügung stellen.“ Sogar die Lizenz hat er schon beantragt: Der Kirchenfunk Elze-Bennemühlen darf auf der UKW-Lizenz 95.1 senden, sobald die Gebühren für das Kirchenradio bei der Landesmedienanstalt und der Bundesnetzagentur bezahlt sind.

 

Zu Ostern, zu einer Zeit also, als nirgendwo Gottesdienste vor Ort gefeiert werden durften, kam Pohle die Idee zu einem lokalen Kirchenradio. Nachdem er ein Schoko-Ei, versehen mit einem Psalm, in seinem Briefkasten gefunden hatte, stellte er sich die Frage, warum die Kirchengemeinde nicht auf Sendung gehe. Pastor Schwarz wurde eingeweiht und stellte die Idee dem Kirchenvorstand vor, der sich schnell überzeugen ließ. „In unserer Gemeinde gibt es viele Menschen, die gerne Gottesdienste besuchen würden, das aber aus Alters- oder Krankheitsgründen nicht mehr können“, erklärt Bernhard Orlowski, Vorsitzender des Kirchenvorstandes. Das sogenannte Streamen von Gottesdiensten, also die Aufzeichnung und Wiedergabe im Internet, sei für die meisten alten Menschen keine Alternative: „Sie setzen sich gerne vor ihr Radio, aber mit YouTube umgehen, das funktioniert nicht.“ Iris Winter, Inhaberin eines Alten- und Pflegeheims in Elze, kann diese Aussage nur bestätigen.

 

Rund 2.500 Euro müsste die evangelische Kirchengemeinde Elze-Bennemühlen aufbringen, um die Sendelizenz für den Kirchenfunk für drei Jahre zu finanzieren. Die Reichweite ist gering: Nur die Gemeindemitglieder in Elze und den umliegenden kleinen Ortschaften hätten Empfang; eine größere Reichweite wäre nur zu deutlich höheren Kosten möglich. Pastor Schwarz sieht darin kein Problem: „Es ist doch das Lokale, was die Menschen interessiert“, sagt er. „Wer ist gestorben, wessen Kind wurde getauft und dann noch die Stimme des Pastors, den man von den Geburtstagsbesuchen kennt.“

 

Schwarz und Pohle haben sich vorgenommen, die nötigen 2.500 Euro möglichst bis Ende Oktober aufzutreiben, damit der Elzer Kirchenfunk zu Weihnachten auf Sendung gehen kann. Elzer Gewerbetreibende haben bereits signalisiert, dass sie dieses Vorhaben unterstützen werden, und das Kirchenkreisamt, die Verwaltungsstelle des Kirchenkreises Burgwedel-Langenhagen, hat schon ein Spendenkonto eingerichtet. Wer dem auf zunächst drei Jahre angelegten Projekt Kirchenfunk auf die Sprünge helfen möchte, kann eine Spende auf das Konto mit der IBAN DE85 5206 0410 0000 0060 41 überweisen (Evangelische Bank Hannover, Verwendungszweck: 1140380080). Wer eine Spendenbescheinigung braucht, muss Namen und Anschrift vermerken oder sich im Elzer Kirchenbüro melden.

Text und Foto: Andrea Hesse

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